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  • Die Gourmetköchin als Malerin: Rose-Marie Winkler

    September 2014

    Die sogenannte „Wilde Malerei“ von Rose-Marie Winkler hat nichts mit avantgardistischer Verweigerung zu tun, sondern stellt eine eher humoristische Kombination aus dem „Wild“ – wie es der Jäger versteht – und dem Menschen dar. Der Reh- bzw. Gamskopf wird dabei auf die verschieden gekleideten Menschenkörper gesetzt. Das Ganze ergibt eine eigenwillige Kunstfigur, die bei allem Witz, nicht ganz unkritisch ist, schon allein durch die Art der Darstellung selbst. Zu sehen etwa beim Rehlein beim Sonnenbad, beim Bürgermeisterpaar oder bei der Atomic Gams. „Ich gebe den Jagdtrophäen, dem alten Schmuck, abgelegten Knöpfen, alten Stoffen neues Leben. Jedes Motiv wird mit Bedacht ausgewählt“, sagt Rose-Marie Winkler. Und die Künstlerin befindet sich mit ihrer Motivwahl natürlich in einer langen historischen Tradition, denn bizarre Mischwesen gab es nicht erst bei Hieronymus Bosch, sondern schon in der Antike. Die anthropozoomorphen Mischwesen kommen dort allerdings in umgekehrter Form vor, also mit Menschenkopf und Tierköper (Sphinx, Zentaur). Vor allem in den letzten Jahren scheinen diese Motive wieder in Mode gekommen zu sein. So setzt der Fotograf Ulric Collette in seinen Porträts Tierköpfe auf nackte Oberkörper. Und das Cover von David Schalkos 2013 erschienenem Roman „Knoi“ bildet zwei Menschen mit Tierköpfen von hinten ab.

    Rose-Marie Winkler selbst zieht ihre Inspiration aber eher aus den Märchenbüchern ihrer Kindheit. Ihre „Wilde Malerei“ ist also keine Kunst im Sinne der „Neuen Wilden“, die in den frühen 1980er Jahren die Malerei neu erfinden wollten – nein, sie will lieber einen märchenhaften Humor in ihren Bilden betonen. Übrigens – Anfang der 80er Jahr hatte Rose-Marie ganz andere Sorgen und Aufgaben, denn zu dieser Zeit übernahm sie das elterliche Hotel Sonnhof in St. Veit im Pongau. Ihre Kreativität steckte sie danach in die hervorragende Küche des Hauses und brachte es bis zu einer Gault Millau Haube und 2 Sternen. Diese Auszeichnungen konnte sie 20 Jahre lang immer wieder aufs Neue bestätigen. Rose-Marie Winkler gehörte zu den besten KöchInnen Österreichs. Und trotz der vielen Arbeit fand sie Zeit, um zu malen. So waren alle Bilder im Hotel und die Wandmalereien im Wellnessbereich von ihr. Selbst die Speisekarten trugen ihre künstlerische Handschrift. Nachdem ihr Sohn Vitus das Hotel 2012 übernommen hatte, konnte sie sich wieder ganz ihrer Leidenschaft, der Malerei widmen. Ihre besondere Spezialität beim Kochen waren Wildgerichte und so führte eins zum Anderen – das Wild wanderte vom Teller auf das Bild.

    Vernissage Hotel Alpin Juwel

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    Ausstellung Seelackenmuseum St. Veit im Pongau

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    buffetlandschaft im Hotel Platzer

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    Vernissage bei Moser - Lifestyle in Fashon

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    Gondldinner Dorfgastein

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    Vernissage in der Landesregierung

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